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Etikettenschwindel beim Ökostrom

Wiedermann

Um den so genannten "Ökostrom" drehte sich alles bei Manfred WiedermannSaubere Energie und Gedanken zur regionalen Versorgung sind Themen bei der AsF

Flossenbürg. (nm) Nicht überall, wo „Ökostrom“ draufsteht, ist auch saubere Energie drin. Mehr zu Details, Hintergründen und Argumenten wollte die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF) erfahren. Gelegenheit dazu gab es am Freitag beim Informations- und Diskussionsabend mit Manfred Wiedermann. Vorsitzende Isabella Meier verwies im „Schutzhaus Silberhütte“ auf den hohen Stellenwert des Themas: „Die AsF will dazu beitragen, nicht jedem Werbeslogan zu vertrauen, sondern genauer hinzuschauen.“ Dazu forderte auch Wiedermann auf: „Wer wirklich sogenannten Ökostrom beziehen will, sollte sich nicht von Schwindelmaschen blenden lassen. Häufig gibt es lediglich einen Mix mit Atomenergie.“ Der seit 25 Jahren amtierende Vorsitzende der Flosser Ortsgruppe des „Bundes Naturschutz“ beließ es nicht bei der Theorie, sondern stellte konkret vier Unternehmen vor. Es sei im Übrigen ein Irrtum bei Ökostrom grundsätzlich von höheren Kosten auszugehen: „Manchmal geht es sogar billiger als bei den Stromriesen. Ansonsten fallen Abweichungen nach oben relativ gering aus.“ Die Geschäftspolitik der großen Konzerne waren dem Referenten im Übrigen grundsätzlich ein Dorn im Auge: „Wenn es um den raschen Abschied von der Kernkraft geht, sind sie echter Bremser. Das ist kein Wunder. Jede Atomanlage spült jeden Tag etwa eine Million Euro in die Kassen.“ Da würden Gedanken an das Risiko schon einmal beiseite geschoben: „Dass es hier nicht nur um utopische Gefahren geht, führten die bisherigen Unfälle drastisch vor Augen. Weltweit gibt es 400 AKW’s. Wissenschaftlich fundierten Studien zufolge ist bei jedem von ihnen alle zehntausend Jahre von einer Kernschmelze auszugehen. Als Durchschnitt errechnen sich 25 Jahre. Ganz so falsch kann, wie die Praxis zeigt, die Rechnung nicht sein.“ Viel Lob hatte Wiedermann für die Kommunen in der Region mitgebracht: „Freuen wir uns über die Aufgeschlossenheit der Verantwortlichen. Viele Bürgermeister trauen sich inzwischen auch daran, sich intensiv und konkret mit Fragen zur künftigen Versorgung mit örtlich produziertem Strom zu wagen.“ Was darunter konkret zu verstehen ist, erläuterte das Flossenbürger Gemeindeoberhaupt Johann Kick. Überaus wichtig werde es in Zukunft sein, den eigenen Bürgern auch eigene Energie aus Sonne, Wind oder anderen regenerativen Quellen anbieten zu können: „Dabei spielen nicht zuletzt Überlegungen zum Leitungsnetz eine entscheidende Rolle. Für sich alleine wird eine Kommune nur schwer agieren können. Miteinander lässt sich allerdings bestimmt etwas bewegen.“ Der Neue Tag 24.05.2011 (Bernhard Neumann)